Wahre Freundschaft ist eine sehr langsam wachsende Pflanze – 40. Jubiläum des Freundeskreises der Friedrich-Fröbel-Schule

Im Herbst dieses Jahres, am 15. September 2018, feierte der Freundeskreis der Friedrich-Fröbel-Schule Neu-Isenburg, Ganztagsschule für Sprachheilförderung, sein 40-jähriges Jubiläum. Ingrid Bickmann, die 1. Vorsitzende, freute sich, an diesem Tag hochkarätige Gäste begrüßen und die Geschichte des Freundeskreises in Erinnerung rufen zu können: Er wurde 1978 von Werner Bremser, ehemals Sportjournalist und Stadtverordneter, der 2014 mit neunzig Jahren verstorben ist, ins Leben gerufen. Dies war zu einer Zeit, in der sich noch keine Fördervereine um das Wohl von Schulen kümmerten.

In seinem Grußwort bezeichnete Bürgermeister Herbert Hunkel diese Initiative als eine “typische Bremser-Idee, mit der er das soziale Gewissen der Stadt Neu-Isenburg zum Erwachen gebracht habe“.

Überhaupt gilt der Freundeskreis der Friedrich-Fröbel-Schule als der älteste Förderverein im Lande Hessen, wie Landrat Oliver Quilling in seinem Grußwort betonte. Mit dem Hinweis “dieses Jubiläum in der Friedrich-Fröbel-Schule ist etwas ganz Besonderes“ hatte er den Hessischen Kultusminister, Prof. Dr. Alexander Lorz, bereits im letzten Jahr kontaktiert und den Wunsch von Freundeskreisvorstand und Schulkollegium, das Jubiläum mit einem Festvortrag zu bereichern, befürwortend an ihn weitergeleitet.


Der Minister war trotz vieler Termine zur Feierstunde gekommen, bezeichnete den Freundeskreis als „Avantgarde in Hessen“ und stellte das in der Überschrift genannte Zitat des amerikanischen Staatsmannes George Washington in den Mittelpunkt seines Festvortrags. Er zitierte auch den griechischen Philosophen Aristoteles, der um 300 vor Christus schrieb: “Freundschaft, das ist eine Seele in zwei Körpern“, womit er ausdrücken wollte, dass Freundschaft dann besteht, wenn zwei sich in Wohlwollen und gegenseitiger Wertschätzung zusammentun. Diese Idee der gegenseitigen Wertschätzung und gleicher Gesinnung sah der Minister auch im Verhältnis zwischen Schule, die inzwischen auch 105 Jahre alt ist, und Freundeskreis gegeben. “Denn beide verfolgen das Ziel, für die Schülerinnen und Schüler die besten Bedingungen zu erreichen und mit großem gegenseitigen Respekt und gemeinsam gebündelter Kraft an einem Strang zu ziehen“.
Dies geschehe nun seit vierzig Jahren. Dabei sei der Freundeskreis ein engagierter und lebendiger Partner an der Seite der Schule. Die Pflanze Freundschaft werde von beiden Partnern sorgfältig gehegt und gepflegt.
Prof. Lorz wandte sich sodann dem Thema Inklusion zu und bestätigte, was der Landrat in seinem Grußwort ebenfalls gesagt hatte: “bei der Inklusionsquote liegt der Kreis Offenbach an vorderster Stelle“. Er ergänzte, dass die Inklusion die Förderschulen nicht überflüssig machen würden. Für ihn gelte das Prinzip: so viel wie möglich, aber nicht mit aller Gewalt. Er halte nichts davon, lediglich auf ein Pferd zu setzen, nur auf Inklusion oder nur auf Förderschule. Das schone zwar die Landeskasse, würde den Betroffenen jedoch weniger helfen, denn es gäbe Kinder, für die die Förderschule der geeignetere Ort wäre, um bestmöglich gefördert zu werden und um ihr Potential voll entfalten zu können.
Abschließend würdigte der Minister die vielfältige ehrenamtliche Tätigkeit des Freundeskreises, ohne die vieles nicht möglich wäre und wünschte der Schulgemeinde weiterhin alles Gute beim Wirken.

Zum Abschluss dankte Schulleiterin Jutta Kruske in ihrer Rede den Vorstandsmitgliedern, die auf ganz unterschiedlichen und zum Teil wundersamen Wegen ihre Vorstandsarbeit aufgenommen und ihr Herz für die Kinder der Friedrich-Fröbel-Schule geöffnet haben, für ihre unermüdliche Unterstützung zum Wohle der Schülerinnen und Schüler der Schule: Ingrid Bickmann, der 1. Vorsitzenden, Angelika Riemer, 2. Vorsitzenden, Susanne Hummel, Schriftführerin, Lothar Scholten, Schatzmeister und Andreas Düll, Beauftragter für inner- und außerschulische Zusammenarbeit.


Der Begriff „Freundeskreis“ bringe die Willkommenskultur an der Schule sowie das Miteinander zwischen den Lehrkräften und den Vorstandsmitgliedern am treffendsten zum Ausdruck. Die Schülerinnen und Schüler der FFS, die aus Neu-Isenburg und aus dem Kreis Offenbach kommen, um die Ganztagsschule für Sprachheilförderung zu besuchen, werden wie in der Grundschule oder der Haupt-/Realschule unterrichtet und zusätzlich ganz speziell im Sprachlichen gefördert.

Dabei steht auch im Unterricht und im gesamten Schulalltag ein friedvolles Miteinander im Mittelpunkt der Arbeit. Das Zertifikat „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ ist Anerkennung und Ausdruck für diese Haltung.

Durch den Freundeskreis erhalten die Schülerinnen und Schüler vielfältige Unterstützung, z.B. bei der Finanzierung von Unterrichtsprojekten, Klassenfahrten, Ausflügen, Förderangeboten, dem Kinder-Zirkus Wannabe sowie bei der Ausstattung des Psychomotorikraumes, der Fahrräder, der Pausenspielhütte, der Musikinstrumente uvm.

Sie griff die Worte der Freundschaft von Prof. Lorz als den Mutterboden, auf dem sich die Samenkörner entfalten können, auf. Analog hierzu sei das gerade laufende Gartenprojekt zu sehen, das ganz im Sinne von Friedrich Fröbel „Denn wohl ist die Schule das höchste, aber nur dann, wenn sie das Leben ist.“ durchgeführt und Dank der Unterstützung der Stadt Neu-Isenburg, der Firma Riemer Garten- und Landschaftsbau und des Tatendrangs der Kinder und Lehrkräfte umgesetzt wird.

Die vielen weiteren Projekte, wie das gesunde Pausenfrühstück, das durch Herrn Nöske, Geschäftsführer der Dr.-Bodo-Sponholz-Stiftung, finanziert wird oder der 5×5-Meter große Sandkasten, der durch die Geburtstags-Spende von Ingrid Bickmann gekauft werden konnte, sind nur Dank des Engagements der Sponsoren möglich und bereichern die Arbeit in der FFS sehr. Sie schloss damit, dass sie sich als Schulleiterin sehr glücklich schätzen könne, ein Teil dieses Kreises von Freunden zu sein. Als kleine Geste des Dankes für die Unterstützung beim Umsorgen der vielen kleinen Samenkörner, die in den Kindern der FFS liegen, überreichte sie jedem Vorstandsmitglied ein von den Schülerinnen und Schülern selbst gestaltetes Bild mit Sonnenblumen.

Im Anschluss an den offiziellen Teil konnten alle Gäste bei bestem Wetter das schöne Ambiente in der FFS beim Sektempfang und angeregten Gesprächen mit den Vorstandsmitgliedern genießen, die nicht müde wurden, die Gäste für den Beitritt in den Freundeskreis der Friedrich-Fröbel-Schule für nur € 15,- im Jahr zu gewinnen.