Zweimal vier Pfoten – Hund gestützte Pädagogik an der Friedrich-Fröbel-Schule

Wir setzen uns an der Friedrich-Fröbel-Schule sehr für den Einsatz von Hunden im Unterricht ein. Hunde in der Schule fördern das Verantwortungsbewusstsein. Die Schülerinnen und Schüler erleben sich in einer anderen Rolle: Sie sind diejenigen, die für jemanden sorgen müssen, statt selbst versorgt zu werden. Sie müssen Verantwortung übernehmen, damit sich der Hund in der Schule wohlfühlen kann. Hunde bewirken im Unterricht eine positive Veränderung des Klassenklimas und des Sozialverhaltens. Dies wiederum fördert bei den Schülerinnen und Schülern die seelische Ausgeglichenheit und das Wohlbefinden und führt letztlich zu einer konzentrierteren Arbeitsweise.

Mit dem Hund wird den Schülerinnen und Schülern automatisch ein ganzheitliches Angebot gemacht, das lebensnah ist, sinnliche und emotionale Bedürfnisse befriedigt. Der Hund macht ein sensorisches und taktiles Angebot, das sonst nur über künstliche Arrangements geschaffen werden kann. Dies alles sind Aspekte, die besonders in Förderschulen nicht zu vernachlässigen sind.

So komisch es klingt: dem Hund ist es völlig gleichgültig, welche Hautfarbe oder welche Kleidung sein Partner hat. Er nimmt den Menschen wahr und ermöglicht den Schülerinnen und Schülern sich selbst und die Gruppe auf einer unbelasteten Ebene neu kennenzulernen. Dies ist besonders wichtig für Schülerinnen und Schüler mit ADS/ADHS.

Wer nicht das Glück hat, mit einem Hund aufzuwachsen, muss erst lernen, wie man sich Hunden gegenüber richtig verhält. Der gemeinsame Unterricht mit den Hunden hilft den Schülerinnen und Schülern, Ängste durch Verständnis und Respekt abzubauen und Vertrauen aufzubauen. Dies muss allmählich erfolgen – das war und ist für uns selbstverständlich! Das Kennenlernen vollzieht sich üblicherweise in kleinen Schritten, durch zunächst zeitlich begrenzten Kontakt zu den Schülerinnen und Schülern, schrittweise Annäherung an den Lärm und die Hektik auf den Fluren bzw. auf dem Schulhof. Das Festlegen verbindlicher Verhaltensregeln für Schülerinnen und Schüler gehört genauso dazu wie die Rücksichtnahme auf ängstliche Kinder, Kolleginnen und Kollegen und Eltern. Alle Gremien haben einhellig das Projekt befürwortet!

Nun zu unseren Hunden, die derzeit mit den Kindern zusammenarbeiten.

Maya ist eine zehnjährige Golden Retriever Hündin und gehört zu einer Förderschullehrerin, die an der Friedrich-Fröbel-Schule unterrichtet. Maya liebt es, gestreichelt zu werden und ist eine ruhige und dankbare Begleitung für Spaziergänge. Sie ist außerdem eine tolle Unterstützung, wenn es Kindern einmal nicht so gut geht. Hauptsächlich begleitet sie ihre Besitzerin in den Unterricht. Außerdem gibt es einmal wöchentlich die sogenannte „Maya-Stunde“, in der auch Kinder aus anderen Klassen mit Maya arbeiten können. Diese Einzelarbeit erfolgt mit Schülerinnen und Schülern aus allen Altersklassen und in Absprache mit den jeweiligen Klassenlehrern. Die Lerninhalte können hier ganz verschieden sein. Es kann darum gehen, mit Kindern Zeit zu verbringen, denen aus unterschiedlichen Gründen die Teilnahme am Unterricht schwerfällt und die eventuell einen Rahmen brauchen, in dem sie über problematische Situationen sprechen können – oft erleichtert ein Hund bzw. ein Tier diesen Prozess. Maya und ihre Besitzerin haben außerdem eine Fortbildung im Bereich „Sprach- und Leseförderung mit Hund“ gemacht und Maya kennt viele Spiele, die der Sprachförderung dienen.

Socke ist ein 12 Jahre alter Mischling und unser Hund für alle Fälle. Er unterstützt die Arbeit unseres Förder-Bandes ebenso wie die Einzelarbeit zum Beispiel mit autistischen Schülerinnen und Schülern. Er besucht nach Absprache auch einzelne Klassen, entweder zur Bereicherung des Sachkunde- bzw. Biologieunterrichts oder einfach auch mal als besondere Belohnung. Unsere Sekretärin, Frau Zimmermann, bietet zusammen mit ihrem Hund Socke im Ganztagsangebot einmal wöchentlich einen Kurs zum Thema „Schulhund“ an.

Selbstverständlich haben die beiden Hundebesitzerinnen eine Ausbildung zur Grunderziehung und zum Schul-Hund-Team gemeinsam mit ihren Vierbeinern absolviert. Die Hunde werden regelmäßig geimpft und entwurmt sowie dem Tierarzt vorgestellt.